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Wolf-Dieter Storls Streifzüge am Rande Midgards hat mein Ethnologenherz höherschlagen lassen. Der weltbekannte Ethnobotaniker beschreibt hier auf sehr anschauliche Weise seine Begegnungen mit Pflanzen, Tieren, menschlichen und zwischenweltlichen Wesen auf seinen Reisen durch Amerika, Europa und Asien. Es gibt unglaublich viele in diesem Buch beschriebene Momente, die ich gern mit dem oder den entsprechenden Reisenden live geteilt hätte. Aber das Erlebnis, das der Autor mit dem Indigenen George Elkshoulder vom Volk der Cheyenne hat, ist mir in besonderer Erinnerung geblieben. Hieraus möchte ich Folgendes zitieren: »Und dann traf es mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ich verstand. Es war sein Dank an mich. (…) Nicht eine Decke aus Büffelwolle oder eine mit gefärbten Stachelschweinquillen verzierte Gürtelschnalle hatte er mir geschenkt, sondern eine Vision. (…) Visionen sind für Indianer das Heiligste. Ohne Visionen kann kein Mensch, kein Volk leben. Visionen öffnen die Sichtweise zu den geistigen Konturen des Universums, zu den Kräften und Wesenheiten, welche die sichtbare, alltägliche Welt durchdringen und tragen.«
Seit ich Heike Geißler 2014 für mich entdeckt habe, bin ich ihr treu. Saisonarbeit war die Initialzündung, danach habe ich Die Woche und nun Liegen gelesen. Liegend natürlich. Davor gab es noch ein paar andere Publikationen, ich glaube, da schaue ich demnächst auch mal rein. Das ist ja naheliegend. An dieser Autorin gefällt mir besonders ihre Art zu denken und diese Gedanken dann festzuhalten. Ich kann so vieles, was sie schreibt, so gut nachvollziehen, aber könnte es nie so toll wie sie formulieren und auf den Punkt bringen. Das liegt mir also nicht so gut wie ihr, schätze ich.
Marlen Hobracks Schrödingers Grrrl war ein Impulskauf zur Langen Leipziger Lesenacht im Rahmen der Leipziger Buchmesse 2023. Eine junge Frau gibt sich – vertraglich vereinbart – als Autorin eines Buches aus, das ein älterer Schriftsteller geschrieben hat. Mir gefiel besonders die – wie ich sie nenne – Milli-Vanilli-Idee und ich war gespannt, wie sie sich zu einer runden Geschichte entwickeln wird. Schließlich war ich einerseits von den Fragen und Hürden berührt, die sich einer anfangzwanzigjährigen Lebenskünstlerin heutzutage (in den Weg) stellen, andererseits habe ich mich durch die Wendungen und den frischen Schreibstil der Autorin sehr gut unterhalten gefühlt.
Salvador Dali von Robert und Nicolas Descharnes ist ein Buch, das ich seit den neunziger Jahren besitze, aber noch nie gelesen habe. Ich habe es mir unzählige Male angesehen, ja klar, habe sogar ein Bild hieraus in Aquarell versucht und es in zig Umzugskartons ein- und wieder ausgepackt. Aber gelesen habe ich es erst kürzlich, als das Internet für drei Tage ausgefallen war. Was für ein Glück! Hätte ich doch sonst vielleicht nie erfahren, welch tolle Tipps Dali hier gibt, die das Steuern von Träumen ermöglichen. Gerüche, Düfte und Musik während einer bestimmten Schlafphase sollen dies und grelles Licht das Träumen in Farben bewirken können. Ich denke, das werde ich demnächst alles einmal ausprobieren.
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Nestor T. Kolees Der Junge, der die Bücher schrieb – Im Namen von Paternoster ist im Frühjahr 2023 erschienen und bereits der dritte Roman des Amazon-Bestseller-Autors. Schon im Jahr 2020 hatte Nestor T. Kolee mich angefragt, ob ich sein literarisches Debüt redigieren könne. Ich nahm den Auftrag sehr gerne an, denn nachdem ich mich ins Manuskript eingelesen hatte, fand ich es äußerst spannend, wie es dem Autor gelungen war, den sogenannten roten Faden durch unterschiedliche Welten, Orte und Zeiten zu ziehen und dabei die großen Sinnfragen des Lebens zu stellen – und zu beantworten. Schließlich wurde aus dem ersten Buch eine ganze Romantrilogie, begleitet von Veröffentlichungen über dtv und zahlreichen Übersetzungen in andere Sprachen.
Jürgen Artmanns Super Veteranen – Pendelbewegungen zwischen Frankreich und Frankfurt ist 2022 via tredition erschienen. Das Buch enthält ausgewählte Kurzgeschichten, Anekdoten, Gedichte und Reime, deren Lektorat der Autor teilweise bei mir im Frühjahr 2021 angefragt hatte. Nach dem Lesen erster Texte hatte ich damals einer gewünschten langfristigen Zusammenarbeit direkt zugestimmt, denn ich fand Jürgen Artmanns Geschichten vom ersten Moment an interessant, anspruchsvoll und unterhaltsam zugleich. Und das sind sie auch heute noch, zudem aber auch oft humorvoll, manchmal bittersweet und auch schon mal nachdenklich stimmend – aber stets kurzweilig und überraschend anders. Jürgen Artmann hat bereits für diverse Zeitungen geschrieben und in Literaturzeitschriften veröffentlicht.
Brigitte Gerhards-Sommers Geraldine – Eine Hommage an die 80er und wie das Leben so tickt ist 2021 erschienen. Die Autorin, hauptberuflich Psychologische Psychotherapeutin in eigener Praxis, hatte mich für das Lektorat eines an ihre eigene Biografie angelehnten Romans angefragt. Ich sagte zu, denn für mich selbst waren die 1980er Jahre ein sehr prägendes Jahrzehnt, an das ich teils gern, teils kritisch oft zurückdenke. Über die Arbeit am Manuskript hinaus entdeckten die Autorin und ich gemeinsame persönliche Vorlieben und es entstand zudem ein reger, hochinteressanter Austausch über ost- und westdeutsche Erfahrungen, Eindrücke und Entwicklungen. Dieser Roman wurde bei Lifebiz20 veröffentlicht und war für einen Buchpreis nominiert. Ich erinnere mich sehr gern an diese Kooperation zurück und weiß von der Autorin, dass sie dem Schreiben treu geblieben ist.
Marion Müllers Wertschätzende Kommunikation in der Grundschule ist das erste Sachbuch im Selbstverlag, das wir, Ronny und ich, vollständig bis zur Veröffentlichung begleitet haben. Es ist 2016 erschienen. Marion ist Dipl. Sozialarbeiterin, Montessori-Pädagogin und Expertin für Wertschätzende Kommunikation. Wir kannten Marion bereits seit den 1990er Jahren und hatten gemeinsam mit ihr schon zahlreiche soziale Projekte für Kinder und Jugendliche realisiert. Als sie dann auf uns zukam und uns für die komplette Begleitung ihres Buchprojektes anfragte, haben wir uns sehr gefreut – und natürlich sofort zugesagt. Doch das Selbstveröffentlichen von Büchern war damals noch etwas tricky und ganz und gar nicht so einfach wie heute. Mehrere Tage haben wir drei uns durch Amazons Selfpublishing-Dschungel gekämpft. Glücklicherweise hat aber alles geklappt und das Buch konnte veröffentlicht werden. Schon nach kurzer Zeit hatte es viele neugierige pädagogische Fachkräfte erreicht, ja es wurde sogar ins Lettische übersetzt. Besonders toll finden wir an Marions Buch, dass es einerseits die Basics der Wertschätzenden Kommunikation erklärt und andererseits zielgerichtete Übungen für junge Schulkinder bereithält – aufwändig gestaltete Kopiervorlagen inklusive! Ein nach wie vor aktuelles Buch, das wir allen pädagogisch Arbeitenden ans Herz legen.
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As a big fan of the King of Pop, I bought the soundtrack for the musical film The Wiz in the 1990s. It had been released in 1978 already, but as a collector, I had to have it anyway. One decade later I found this little 1993 edition of the original classic The Wizard of Oz by L. Frank Baum, and another decade later – last summer – I finally read the story of Dorothy and her friends. What I particularly like about this version are the wonderful Jugendstil illustrations by William Wallace Denslow.
Arthur Conan Doyle’s Sherlock Holmes has accompanied me in film and literature since my childhood days. But then I found out recently that the world-famous author also wrote other books and was deeply interested in magic. So I had to have The Coming of The Fairies. And what can I say? It is such an exciting book and I am amazed by the author’s commitment to proving the existence of fairies, these fairies in particular. It almost reads like one of his detective stories, so good!
Robin Wall Kimmerer’s Braiding Sweetgrass got me through the wee hours of this winter. It is an incredibly great book that brings the reader closer to the temporary life of North American indigenous people. It describes traditions and how they are maintained today and how they can be an orientation for a sustainable way of life as a connecting element between earth and human beings. The book is full of important information, but this is my favorite part so far, the guidelines for the Honorable Harvest, »Know the ways of the ones who take care of you, so that you may take care of them. Introduce yourself. Be accountable as the one who comes asking for life. Ask permission before taking. Abide by the answer. Never take the first. Never take the last. Take only what you need. Take only that which is given. Never take more than half. Leave some for others. Harvest in a way that minimizes harm. Use it respectfully. Never waste what you have taken. Share. Give thanks for what you have been given. Give a gift, in reciprocity for what you have taken. Sustain the ones who sustain you and the earth will last forever.« The book was printed on acid-free 100% post-consumer waste paper.
Meine für heute letzte Buchempfehlung ist Puppenkino von Thomas Böhme, einem Leipziger Autor. Dieses Buch enthält Kalendergeschichten für 365 und einen Tag, die den Lesenden in eine zauberhafte, skurrile und surreale Welt führen. Die superkurzen Kurzgeschichten sind einerseits sehr unterhaltsam; andererseits fasziniert mich das Schreibtalent des Autors, komplexe Ereignisse so kompakt erzählen zu können. Natürlich erst im dritten Kapitel angelangt, freue ich mich auf alle weiteren Lesetage des Jahres. Das Buch wurde sowohl lokal gedruckt als auch verlegt.
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Im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe habe ich diesen Sommer einen Literaturautomaten der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe entdeckt. Wie bei einem Getränkeautomaten können sich neugierige Leselustige hier für kleines Geld Ausgaben der Edition KLAK ziehen. Ich entschied mich spontan für zwei Heftchen – die Nr. 13 Textil und die Nr. 16 Mord – und bereue es ein wenig, an diesem Tag nicht in größerer Shoppinglaune gewesen zu sein. Denn die Inhalte dieser kleinen Heftchen – seien es nun Gedichte, kurze oder auch längere Geschichten – sprudeln nur so vor Kreativität und Inspiration. Ganz besonders die Texte von Moritz Jähde wie Reimtextilien oder Ich begeh‘ einen Mord haben es mir angetan. Nachhaltig gute Unterhaltung also. Sehr schön!
Bei 50 Ways To Leave Your Ehemann von Jacinta Nandi bin ich Wiederholungstäterin gewesen. Erst kürzlich habe ich diese Autorin entdeckt und ihr Vorgängerwerk gelesen. In dieser aktuellen Publikation bot sich nun die Gelegenheit zu erfahren, wie sich ihr Lebensfaden weitergesponnen hat und welche Herausforderungen gegenwärtig auf eine alleinerziehende Mutter in Deutschland warten. Interessant und frustrierend zugleich waren ihre Ausführungen für mich, hoffe ich doch nach wie vor, dass mehr Wissen, mehr Technik, mehr Möglichkeiten irgendwann einmal zu Einfachheit, Leichtigkeit und mehr Lebensfreude für alle führen. Bloß: Wo bleibt nur dieses Irgendwann? Eine nachdenklich stimmende Lektüre, gedruckt auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen.
Die Weihnachtsmannfalle von Christamaria Fiedler mit Illustrationen von Konrad Golz ist genau das Buch, das ich bisher am meisten gelesen habe. Es ist seit meiner Kindheit mein literarischer Adventskalender, jeden Tag im Dezember lese ich ein Kapitel, wie es dem um den Weihnachtsmann besorgten kleinen Sebastian aus dem Städtchen Birkenwalde nun während des Advents in der neuen Wohnung in der großen Stadt ergeht und was er so alles im Hochhaus und vor allem an Heilig Abend erlebt. Was für andere Drei Haselnüsse (na gut, das schau ich auch), Dinner For One oder Phillip Boa in der Moritzbastei ist, ist dieses Buch für mich: eine wundervolle Tradition.
Dorle die Dohle von Josef Seget ist ein Erbstück von meiner Oma. Ich weiß nicht, wie sie zu diesem Buch gekommen ist, aber seit vielen Jahren schon ist es nun in meinem Besitz – und kürzlich habe ich es auch endlich gelesen. Es schildert die möglicherweise wahren Begegnungen der zahmen Protagonistin mit Mensch und Tier in einer sehr artenreichen Umgebung, die wohl in der ehemaligen Tschechoslowakei liegt. Das Buch ist aus den 1960ern und enthält zahlreiche, teilweise collagierte Tierfotografien in Schwarz-weiß, die nur annähernd vermuten lassen, wie aufwändig ein Buchsatz ohne flinke Grafikprogramme damals wohl war. Ein tolles Buch, besonders für Kids.
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Bei Kinderland von mawil habe ich mehrere Ausnahmen gemacht. Eigentlich hatte ich online nach ganz anderen Comics oder Graphic Novels Ausschau gehalten. Doch dann wurde mir dieses empfohlen. Und weil mich das Cover (sowohl sein Stil als auch die abgebildeten Themen) angesprochen hat und ich scheinbar in Kauflaune war, habe ich den Klick riskiert. Die zweite Ausnahme war die Lesereihenfolge: erst Ro, dann ich. Eigentlich mag ich es ja nicht, wenn ich mir ein Buch kaufe und jemand anders es dann vor mir liest und möglicherweise etwas verrät. Aber dieses Mal ging es gut, ich konnte das Spoilern in ein Teasern abfälschen und freute mich schließlich, mit mawils Hilfe erneut in meine eigene Jugend voller Tischtennis, Ferienlager und Mauerfall abzutauchen.
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis. Empfohlen von einem talentierten Autor, dessen Texte ich regelmäßig redigiere. Na gut, dachte ich, schaue ich mir Widerfahrnis von Bodo Kirchhoff einmal genauer an. Und siehe da, eine Inspiration. Ausführliches, detailliertes Erzählen, das mag ich. Und auch Selbstbestimmtheit. Denn ohne Anführungszeichen geht scheinbar auch. Sehr schön. Außerdem: Gedruckt auf Papier aus verantwortlichen Quellen.
So. Komme ich zu Career Suicide von Bill Kaulitz. Knapp vierhundert Seiten in nur sieben Tagen gelesen. Spricht das alleine schon für dieses Buch? Ich denke schon – und lege diese Autobiografie deshalb vor allem Menschen ans Herz, die sich für die Werdegänge musikalischer Newcomer und für – ich sage es mal so – kritisch zu hinterfragende Abläufe in der Musikindustrie interessieren. Manchmal denke ich nach dem Lesen von Musikerbiografien: Kennt man eine, kennt man alle. Denn Sex and Drugs and Rock’n’Roll, Abstürze und Enttäuschungen gehören scheinbar immer dazu und bieten sicherlich auch oft den Stoff fürs nächste Album. Aber diese hier ist doch ein bisschen anders, vor allem durch ihre feine Prise ostdeutsche Provinz des 21. Jahrhunderts. Das hat mir ganz gut gefallen. Auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.
Die schlechteste Hausfrau der Welt von Jacinta Nandi hat mir doch tatsächlich jemand nahegelegt, der durchaus aussagekräftig im Hinblick auf mein ganz individuelles häusliches Engagement ist. Tja, was soll ich dazu sagen? Dieses Buch fetzt. Die Autorin beschreibt frisch und frei und sehr unterhaltsam von der Leber weg, wie sich ihr Leben als Autorin, Mutter, Feministin, Partnerin, Freundin, Tochter und eben Putzfrau in den eigenen vier Wänden gestaltet. Und dieses Buch fetzt auch, weil ich es mag, wenn ich in belletristischen Werken Worte recherchieren muss. Jawohl! Hier war es #tradwives. Ach herrje!
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Eyes that Kiss in the Corners by Joanna Ho is a wonderfully written children’s book. I especially love the beautiful illustrations by Dung Ho and all the magical descriptions of how one’s eyes can be. Have you ever considered that brown eyes can look like warm tea? How lovely!
Some time ago I wrote a short piece about my experiences as a female artist and contributed it to the independent zine Women of Noise for their first issue to come. And guess what, it’s out now feat. great artwork by over twenty female musicians. Despite the fact that I am super happy that my poem and artwork made it into the zine (p. 53), my favorite quote is from the poem by Temperance of Sleep, »I am 19 and just released my first solo music. Messages pour in from men around the world, »›did you really make this by YOURSELF?!‹«
Eigentlich lese ich nicht oft gruselige Geschichten, aber dann habe ich mich von Gou Tanabes fantastischen Illustrationen magisch angezogen gefühlt und mich dann doch getraut, die Comic-Adaption von H.P. Lovecrafts Die Farbe aus dem All zu lesen. Düster und seltsam, aber auch fetzig umgesetzt.
Horst A. Friedrichs und Stuart Husbands Coffee-Table-Book Buchhandlungen – Eine Liebeserklärung ist voller toller Portraits von kleinen und größeren Buchläden aus der ganzen Welt – und obwohl ich es liebe, in Indie-Buchläden zu stöbern, kenne ich bis auf die Bouquinisten an der Pariser Seine keinen weiteren hier vorgestellten. Oder kann mich nicht erinnern, weil der Besuch vielleicht schon viel zu lange zurückliegt. Gedruckt auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen, haben die großformatigen Bilder jetzt zwar mein Fernweh geweckt, mir aber auch die Gelegenheit gegeben, schon von meiner bequemen Couch aus in literarische Höhlen und Schluchten abzutauchen. Bis bald!
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»What I like most of all is to walk until I nearly collapse. To sense the pleasure and exhaustion and the absurdity of walking all blending together, until I can no longer tell what is what. My head changes. I don’t care what time it is, my head is devoid of all thought, and I become a part of the grass, the stones, the moss, the flowers and the horizon.« Yeap, that’s about it, well said, Erling Kagge, author of Walking – One Step At A Time. Also, the book is made of paper from responsible sources.
In The Absolutely True Diary Of A Part-Time-Indian Sherman Alexie writes about the hardships Native American kids still have to face in the twenty-first century. Nevertheless, the story is narrated in some kind of funny way and comes with a lot of encouragement, hope, and faith, that many things are possible despite their first appearance. So it’s a good read for any teenager who wants to learn more about the life of young indigenous people. Besides that, the illustrations by Ellen Forney are pretty cool.
This Is How It Always Is by Laurie Frankel tells about a family raising a transgender kid. Here you’ll find some lovely parents, supportive siblings, and a wonderful and truly amazing child – and on the other hand … well, society a.k.a. strange teachers, weird fathers and mothers, and outdated ideas. So this book is a rather sad one, but really worth the time spent reading.
Just in case you’re a music nerd and ever wondered what a micro record label is and how to found one, Micro Record Label by James Norman is the book for you. The author once founded Brian Records and tells in a very entertaining voice what things to do and what ideas to better drop. He also showcases a lot of pretty amazing artwork when it comes to limited-edition audio storage devices. I enjoyed reading all the valuable info and also loved the layout and design a lot.
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Nachdem mir kürzlich in einer Leipziger Buchhandlung auf die Frage nach explizit Leipziger Autoren ausschließlich Lene Voigt wärmstens empfohlen wurde, dachte ich, ich müsse nun auch das mal selbst in die Hand nehmen: ein Shout-out an die durchaus noch quicklebendig unter uns weilenden tollen Leipziger Autoren und Autorinnen, deren Werke ich teilweise hier auch schon vorgestellt habe oder es ab sofort tun werde. Von manch einem unter euch habe ich bereits alle Bücher gelesen, von einigen einige und den einen oder die andere habe ich erst kürzlich entdeckt und lieben gelernt. So auch Marcel Raabe und sein Buch Westen werden, das Philipp Janta richtig toll illustriert hat. Es steckt voller Erinnerungen an eine bewegte Zeit, die mich beim Lesen sehr oft schmunzeln, nicken und sentimental zurückblicken ließen. »Ich erinnere mich an den Walkman. … Der Walkman schloss den Himmel auf. Er roch nach Schmiere und Plastik und die Kassettenmagnetbänder irgendwie technisch, ölig, metallisch, süßlich, staubig. Ich erinnere mich auch an den Geruch von Intershops.« Na und ich erst! Also, dieses Buch: kleine Auflage, große Kunst!
Und weiter gehts mit literarischen Neuentdeckungen aus der Pleißestadt. Janine Lückerts Liebe Leipzig habe ich geschenkt bekommen, denn jemand kennt jemand kennt jemand kennt Luzie Holzgräbe, die dieses coole Buch wundervoll illustriert hat. Hui, dieses Buch fetzt! Und das nicht, weil Leipzig so toll ist, wie immer alle finden, die hier frisch gestrandet sind. Nein, es rockt, weil es der Autorin echt gut gelungen ist, die eher schwierige und vielleicht sogar rückläufige Entwicklung dieser Stadt in den letzten zwanzig Jahren sehr humorvoll, emotional und vor allem kritisch zu beschreiben. In Gedanken bin ich mit ihr die Straßen und Viertel, die ich selbst wie meine Westentasche kenne, entlanggegangen und habe mich gern an zurückliegende Zeiten in unsanierter Leichtigkeit erinnert. Doch dann kommt sie, die Frage: Bleiben oder gehen?
We Are Water Protectors written by Carole Lindstrom and illustrated by Michaela Goade is a fantastic children’s book when it comes to environmentalism and the Indians‘ point of view. The artwork really is beyond beautiful and if it wasn’t about a very serious topic, reading the book would be pure joy. »We fight for those Who cannot fight for themselves: The winged ones, The crawling ones, The four-legged, The two-legged, The plants, trees, rivers, lakes, The Earth. We are all related« is my favorite quote.
I enjoy reading artist biographies so This Is Supposed To Be A Record Label by Frans De Waard was my purchase when Ro and I finally made it into the Staalplaat record store in Berlin last summer. The author was an employee at Staalplaat for eleven years and gives the reader many insights – or not. I enjoyed reading about some of my favorite artists and their releases on Staalplaat. Furthermore, it was interesting to learn about creative processes back then and how the label started out. Remembering that day in the record store I am happy to announce that the Staalplaat spirit from the 80s is still alive somehow.
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Es gibt da diesen kleinen Buchladen in meinem Lieblingsort an der Ostsee, in dem ich bei jedem Besuch eine tolle Lektüre für mich entdecke. Meist schaue ich lange und wäge ab, welches Buch es sein soll. Doch dieses Mal entschied ich mich schnell. Haruki Murakamis Birthday Girl mit Illustrationen von Kat Menschik sollte es sein, hatte ich doch vor zwei Jahren erst ein Buch aus dieser Kollaboration gelesen. Birthday Girl ist für mich ein nahezu perfektes Buch: Die Geschichte ist einfach erzählt, regt zum (langen, möglicherweise ewigen) Nachdenken und Philosophieren an, und die Illustrationen sind so unglaublich toll, dass man das Buch einfach immer wieder anschauen möchte. Meine Lieblingsstelle im Buch ist: »›Ein Mensch wird nie mehr, als er ist.‹ Sie lachte laut, sichtlich vergnügt, und der Schatten war plötzlich verschwunden.«
Jeden Samstagmorgen höre ich im Radio eine Sendung, in der Menschen von ihren manchmal sehr verrückten Reisen und den da erlebten Abenteuern erzählen. Dieses Mal verpasste ich allerdings den Anfang, sodass ich nicht gleich mitbekam, wer der Studiogast war. Über das restliche Interview hinweg puzzelte ich mir dann jedoch die Person förmlich zusammen und war total begeistert, als ich herausfand, dass es Rebecca Maria Salentin war, die Initiatorin und ehemalige Chefin des ZierlichManierlich – einem kleinen Bauwagencafé und noch dazu vielleicht sogar mein liebstes in Leipzig überhaupt! Ich lauschte gespannt den Schilderungen ihrer Eindrücke, die sie auf ihrem 2700-km-Fußmarsch auf dem Weg der Freundschaft von Eisenach bis Budapest gesammelt hatte, und freute mich, dass ich in Klub Drushba einerseits ihre Wandererlebnisse nachlesen und andererseits sie selbst auch ein wenig kennenlernen konnte. Ich war so neugierig auf das Buch, dass ich es kaum erwarten konnte, es zu lesen – also schenkte mir mein lieber Mann das letzte Exemplar, das am Sonntag neben leckerem Kaffee und Kuchen noch im ZierlichManierlich verfügbar war. Und, was soll ich sagen? Ich habe das Buch verschlungen, ist es doch sehr spannend, anschaulich und humorvoll geschrieben. Manche Gegenden kannte ich sogar und weiß nun, wie es beispielsweise hinter den mir so vertrauten Bergen von Hřensko aussieht. Außerdem: Als gut trainierte Kurz(!)streckenwanderin bewundere ich Rebecca für ihre Leistung, alle Hürden auf diesem Weg (und in ihrem bisherigen Leben) so gut gemeistert zu haben. »Viel Spaß bei der Lektüre« steht handschriftlich in meiner Ausgabe. Vielen Dank, liebe Rebecca, den hatte ich auf jeden Fall (und vielleicht liest du das ja hier)!
Frauen, die die Kunst revolutioniert haben von Valentina Grande und Eva Rossetti hatte die Verkäuferin nach eigener Aussage erst am Morgen ins Schaufenster gestellt gehabt. In einer weiteren kleinen Ostseestadt hatte ich nicht damit gerechnet, so präsent (oder überhaupt) mit einer Graphic Novel über feministische Kunst konfrontiert zu werden. Ich verstand es als Wink und kaufte das Buch. Und las das Buch. Und recherchierte nach. Und sprach über das Buch. Ich liebe Künstlerbiografien, und dieses Buch ist neben wundervoll anzusehenden Illustrationen auch eine wirklich tolle Übersicht über verschiedene Künstlerinnen aus dem 20. und 21. Jahrhundert und allen Teilen der Welt. Sie haben auf verschiedene Arten – sei es durch ihre Kunst an sich, durch Proteste/Performances oder selbstbestimmtes Handeln – die Veränderung der Wahrnehmung von Frauen in der Kunst mitbestimmt. Einige vorgestellte Künstlerinnen waren mir bereits vertraut, die Kunst anderer habe ich durch dieses Buch gar erst für mich entdeckt. Es ist eine große Inspirationsquelle, doch lässt es mich auch erneut mit der Frage zurück, ob Quoten tatsächlich das Non-Plus-Ultra sind oder ob nicht eher ein respektvoller Umgang mit allen Menschen und der Fokus auf die Kunst oder das Schaffen an sich zielführender für ein harmonisches Miteinander sind. Das Buch ist im Rahmen des Book Chain Projects entstanden, das sich für eine ethische und nachhaltige Produktion einsetzt.
In den 1980er Jahren habe ich Peter Brocks Gestatten-Oskar geschenkt bekommen und erstmalig gelesen. Nun habe ich das Buch in meiner Sammlung alter Kinderbücher wiedergefunden und dachte, ich lese es nochmal, denn ich wusste zunächst gar nicht mehr, worum es in diesem Buch ging. Doch schon nach den ersten Sätzen erinnerte ich mich, konnte fast Satz für Satz voraussagen und sogar die lustige Geheimsprache, die Oskar und seine Freunde erfanden, wieder abrufen. Herrlich! Ich glaube sogar, danach selbst eine entwickelt oder zumindest die Löffelsprache intensiv mit meinen Freundinnen gesprochen zu haben. Dieses Buch hat mich gut an meine eigene Schulzeit erinnert, mich mit lustigen Charakteren gut unterhalten und über die echt coolen Illustrationen natürlich zum einfachen Skizzieren von Menschen animiert.
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Letztes Jahr habe ich die Comic-Version von Marc-Uwe Klings Qualityland gelesen und war fasziniert und – sagen wir mal – beeindruckt zugleich, wie greifbar nahe diese Utopie ist. Daher jetzt auch nur kurz: äußerst lesenswert! Der erste Teil (Sorry, Spoiler!) der Romanfassung spinnt den im Comic begonnenen Faden weiter und macht neugierig auf Teil 2, der eine meiner Sommerlektüren sein wird. Dieses Buch besteht aus Papier aus verantwortungsvollen Quellen.
Trolle, Wichtel, Pixies und Waldwesen aus aller Welt von Malin Neumann bekam ich geschenkt. Es traf auch sogleich genau meinen Nerv, denn dieses Buch stellt einerseits mystisch-mythische Wesen verschiedener (indigener) Ethnien vor. Andererseits begeistert es mit wundervollen Mixed-Media-Illustrationen, für die Wasserfarben, Gouche und Buntstifte verwendet wurden. Diese bezaubernden Bilder, die auch von der Autorin stammen, ergänzen nicht nur die Beschreibungen, sondern rahmen sie oftmals komplett. Damit ist das Buch aus meiner Erfahrung hervorragend für interkulturelle Projekte mit Kindern ab sieben Jahren geeignet. Gedruckt wurde auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen.
I recently watched Martha Cooper – Königin der Street Art on ARTE. Actually, I watched it twice. Because: this woman rocks! Still not getting enough of her, I got her and Henry Chalfant’s book Subway Art. And a few more other books by her. This one is kind of a holy book for many street artists since it shows the maybe first graffiti on New York City subway trains in the late 1970s/early 1980s and kind of documents the street artist’s work (in progress) back then. Looking at these stunning artworks I am very impressed by the way how accurate many street artists worked given the fact that they were under so much pressure not getting caught. Well, if you are into street art, you will enjoy this book.
How To Be More Tree – Essential Life Lessons for Perennial Happiness by Liz Marvin with illustrations by Annie Davidson is a little gem I was introduced to in my fauna and flora painting group. I just love trees. When I was a kid I used to climb trees in our backyard, sometimes all the way up until I reached a certain rooftop, and while doing this also always all the way up our old neighbors‘ nerves, haha. Later on, when they cut eighteen old trees in front of my house to retrieve an old part of a river, I got myself a little spruce to grow on my balcony. And I even grow a birch there that I actually purchased as a tiny raspberry plant in the first place, haha. Well … I also wanted to have this book since the illustrations of the featured trees are beyond beautiful for my artist’s eye while the short texts on each tree give some insight into how cool and special these perennial plants actually are when it comes to their adaption to environmental processes.